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Problemhundetraining beginnt beim Menschen

von | Jan 4, 2023 | Nicht kategorisiert | 0 Kommentare

Problemhundetraining beginnt beim Menschen

 

Obwohl ich Expertin für Hundeverhalten, -psychologie und -sprache bin, trainiere ich die Hunde selbst praktisch gar nicht. Mein Training fokussiert sich auf den Menschen – denn primär liegt die Ursache von hündischem Fehlverhalten NICHT beim Hund. Das Einzige, was ich mit den Hunden arbeiten muss: ihnen wieder aufzeigen, dass sie in der Ruhe wohler sind und dass die Hauptzeit des Tages Ruhe und Entspannung sein sollte.

Hochsensible Hunde

In der Natur, wenn Hunde im Rudel leben, schlafen sie zwischen 18 und 20 Stunden pro Tag. Und diese hohe Anzahl an Stunden brauchen sie auch. Die ganze Bespaßung, die wir Menschen uns für die Hunde ausgedacht haben (Hundesport, exzessives Spazierengehen, den Hund überall mit hin nehmen) ist eher für uns Menschen gemacht und nicht für die Hunde. Diese wollen naturgemäß einfach nur schlafen und essen. Für circa 20% der Hunde ist die gerade eben erwähnte Bespaßung alles andere als Spaß, sondern einfach nur Stress pur. Diese Hunde sind sogenannte Problemhunde, oder vielmehr hochsensible Hunde, die sich nicht konditionieren lassen. Wenn etwas genetisch bedingt ist, können wir unsere Hunde auch durch noch so viele Leckerli nicht an das Gegenteil davon gewöhnen. Hochsensible Hunde fühlen sich im eigenen Territorium, sprich ohne menschliche Einflüsse wie z.B. im Straßenverkehr, viel wohler.

Leithunde / Hochsensible Hunde

Durch das Zusammenleben mit meinen zwei Hunderudeln habe ich gelernt, eine Situation, bei der es um das Tier geht, auch wirklich aus der Sicht des Tieres zu beurteilen, und nicht aus der menschlichen Sicht. Diese ist nämlich oft komplett gegensätzlich zu dem, was für unsere Tiere gut wäre. Und wenn Tiere bei uns sind, sind wir für sie verantwortlich und müssen auch entsprechend handeln, wenn sie gestresst sind. Im Klartext: Wir sollten unsere Hunde nicht immer überall mit hin schleppen.

20% der hochsensiblen Hunde sind Leithunde. Die Wissenschaft behauptet zwar, dass es keine Leithunde mehr gäbe, aber ich selbst bin anderer Meinung. Das „Leithund sein“ ist genetisch bedingt und verschwindet nicht einfach so. Leithunde wären in der Natur für ein Rudel verantwortlich und sind deswegen besonders sensibel. Sie sind für das Auffinden von Nahrung und Wasser, das Erkennen von Gefahren und die eventuelle Warnung des Rudels zuständig.

Leithunde im klassischen Hundetraining

Auf Hundeplätzen oder in geschützten Rahmen sind Leithunde die absolut besten Hunde, sind aufmerksam und sehr intelligent, lernen extrem schnell und machen alles für ein Leckerli. Geht man jedoch spazieren und trifft auf spezielle Situationen, so MÜSSEN Leithunde genetisch bedingt reagieren. Sie können einfach nicht davon ablassen; für sie ist es ernst. Da hilft auch andauerndes Üben nichts. Mit der Zeit sind daher viele Hundetrainer am Anschlag, wissen nicht mehr weiter und geben im schlimmsten Fall den Hundebesitzern die Schuld („Du übst zu wenig“; „Du verwöhnst deinen Hund zu sehr“; „Du liebst ihn zu fest“). Diese Dinge können einen winzig kleinen Anteil der Problematik ausmachen, aber das Hauptproblem ist das folgende:

Leithunde sind schwer zu halten, man kann sie nicht wirklich erziehen und MUSS ihre Sprache sprechen. Als Halter muss man selber und authentisch die Führungsrolle einnehmen können. Andernfalls kann der Hund die Führung nicht abgeben, weil er nicht glaubt, dass man in der Lage sei, das Rudel eigenständig zu führen. Es braucht also einiges mehr, um einen Leithund artgerecht halten zu können.

Oftmals ist es aber leider so, dass Hundehalter an den Anschlag kommen, weil sie noch nicht bereit für einen Leithund sind, und die Augen ein wenig verschließen. Der Ausweg ist allzu oft, den Hund ins Tierheim zu geben. In Tierheimen sind tatsächlich etwa 80% Leithunde, die aufgrund von Unverständnis / Unkenntnis abgegeben wurden.

Was Leithunde brauchen

Bei Leithunden bzw. Problemhunden muss daher unbedingt ganzheitlich gearbeitet werden. Man muss hündisch denken und sich hündisch verhalten. Man braucht Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstliebe, um so einen Hund führen zu können. In meinem Training beschäftige ich mich daher auch mit energetischer Heilarbeit: in uns verdrängte und eingeschlossene Emotionen müssen gelöst werden. Dadurch wird die Mauer rund um unser Herz und unsere Emotionen abgebaut, damit wir uns wieder spüren können und fühlen, welchen Weg wir in dem Moment gehen sollen. Wir lernen, wieder emotional zu denken und nicht rational.

Ich selbst lebe aktuell mit 10 Hunden, aufgeteilt auf 2 Rudel, hier in meinem Lebensort. Eines der Rudel lebt im Haus, das andere draußen im Freigehege. Die Hunde kommen zu mir und haben oft Untergewicht, leiden an Durchfall und Stress. Ich war früher „normale“ Hundetrainerin, aber mittlerweile habe ich die Hundesprache gelernt und weiß, dass ich nicht die Hunde trainieren muss, sondern die Hundehalter. Denn nur so können wir unseren Hunden Verantwortung abnehmen.

Meine Bitte an dich: Wenn du aktuell darüber nachdenkst, deinen Hund wegzugeben, schau dir bitte zunächst meine Videos und meinen Content an! Vielleicht findest du dich und deinen Hund in den Erklärungen wieder und wir können an deinem Mensch-Hund-Team arbeiten, bevor du deinen Hund als letzten Ausweg weggibst.

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