Überbeschäftigung beim Hund
Heutzutage bieten sich uns zahlreiche Möglichkeiten, wie wir unsere Hunde beschäftigen können. Man muss nur einmal „Hundesportarten“ googeln und schon wird man mit Begriffen wie Agility, Dog Diving, Dummy Training, Dog Dancing und vielen mehr erschlagen. Es ist jedoch bewiesen, dass Hunde ein Schlafpensum von 18 bis 20 Stunden am Tag haben. Wie passt das zusammen?
Als Hundebesitzer haben wir immer das Gefühl, dass wir unsere Hunde möglichst viel auslasten müssen. Ziehen wir einmal den Vergleich mit wildlebenden Hunden: Diese rennen nur, wenn sie gerade jagen oder vor etwas fliehen. Wieso sollte es bei unseren domestizierten Hunden anders sein?
![Überbeschäftigung beim Hund Überbeschäftigung beim Hund](https://a-realnature.eu/wordpress/wp-content/uploads/2022/10/Grafik-für-Blogbeitrag-November-1-300x300.png)
Schauen wir uns einmal an, was mit unseren Hunden passiert, wenn wir sie permanent beschäftigen. Es ist ähnlich wie bei Spitzensportlern: je mehr sie trainieren, desto fitter werden sie. Und je fitter sie werden, desto mehr Bewegung brauchen sie. Ein andauernder Kreislauf, aus dem wieder auszubrechen sehr schwierig ist.
Folgen von Überbeschäftigung
Ein weiteres Problem können wir anhand folgendes Beispiels leicht erkennen: Spielen wir mit unserem Hund Ball, kann das früher oder später zu Arthrose führen. Der Hund jagt dem Ball hinterher und stoppt abrupt ab, sobald er ihn erreicht hat. Dieses „stop & go“ ist für die Gelenke des Hundes extrem belastend.
Wenn Hunde nicht ausreichend zur Ruhe kommen, bekommen sie außerdem oftmals Durchfall und werden als Folge davon immer dünner. Gehen wir dann mit unserem Hund zum Tierarzt, diagnostiziert dieser meist Futterunverträglichkeit. Dabei ist der Hund einfach nur gestresst von zu wenig Schlaf, mangelnden Erholungsphasen und zu viel Verantwortung für seinen Besitz und seine Menschen. Er ist schlichtweg nicht dafür gemacht, uns Menschen in der menschlichen Welt beispielsweise durch den Stadtverkehr zu führen.
Dazu kommt, dass wir Menschen ebenfalls immer gestresster werden. Das übertragt sich auch auf unsere Hunde, denn Hunde sind unsere Spiegel (siehe dieser Blogbeitrag). Dabei sind Hunde eigentlich dafür da, uns in die Ruhe zu verhelfen. Es tut ihnen jedoch nicht gut, von uns permanent überall mit hin geschleppt zu werden. Wir sollten sie lieber vor Stressoren schützen und ruhige Unternehmungen mit ihnen machen; sprich Dinge, die auch uns Menschen gut tun.
Mini-Kurs „Die 5 besten Beschäftigungsmöglichkeiten für den Hund“
Was wir uns bewusst machen müssen: Tiere sind keine Menschen. Sie funktionieren in weiten Teilen komplett gegensätzlich wie wir. Genau deswegen entwickle ich aktuell einen Mini-Kurs zum Thema „Die 5 besten Beschäftigungsmöglichkeiten für den Hund“. Darin geht es um artgerechte Beschäftigungen, die dem Hund gut tun und ihn müde machen – GESUND müde machen. Die Instinkte werden benötigt, eingesetzt und befriedigt. Im Mini-Kurs geht es nicht darum, seinen Hund möglichst viel auszupowern. Sondern darum, dem Hund ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.
Es ist mir ein großes Anliegen, den Menschen näher zu bringen, dass ihre Hunde keine extreme Dauerbespaßung brauchen. Manchmal ist weniger mehr. Wir sollten uns einfach immer an der Natur orientieren, denn die weiß, was wichtig ist und gut tut.
Dich interessiert das Thema näher? Schaue dir gerne diesen Artikel vom Schweizer Hunde Magazin an.
Sehr guter Beitrag. Habe selbst ein Rudel bestehend aus 6 Hunden. Jeder davon hat seinen eigenen Charakter , Vorlieben und Ängste. Ja selbst ein Husky ist dabei , der ja bekanntlich nichts anderes macht auser Kilometer lang zu rennen. Nicht hier. Ruhe ist das wichtigste was sie gelernt haben von der Kinderstube auf. Spaziergänge verlaufen ruhig , mit viel Zeit zum schnüffeln und Pausen wo man einfach mal die Umwelt auf sich einwirken lassen kann. Ich lebe auch an einem sehr ruhigen Ort wo so gut wie kaum andere Menschen , Lärm oder Verkehr ist. Zu einem tut es mir gut und zum anderen den Hunden, besonders weil einer ein Angstsyndrom hat aus traumatischen Erlebnissen ( Tierdchutz Hund ) stand die Wahl fest ein Haus zu finden , wo weder Nachbarn noch
Sonstige Störenfriede oder für ihn beängstigende Situationen sind. Zu dem haben die Hunde hier gelernt das sie ihr natürliches Schlaf und Ruhe Bedürfnis von 18-20 Stunden bekommen und das täglich. Ja selbst der Husky nimmt dies dankbar entgegen denn so viel muss er noch verarbeiten ( 9 Monate alt ) . Da ich immer zusammen mit den Hunden bin muss hier auch keiner alleine sein. Gemeinsam mit seinem Menschen ein entspanntes Leben zu führen wo der Mensch Rücksicht auf all die Bedürfnisse vom Hund nimmt das ist was Hunde brauchen meiner Meinung und Erfahrung nach. Nicht der Hund muss sich dem menschlichen Alltag anpassen. Über Beschäftigung gibt’s hier nicht ebenso wenig wie irgendwelche abnormen Tricks zu lernen. Sie sollen einfach Hund sein in eine für sie artgerechten Lebensraum mit artgerechten Grenzen. Wenn ich mir durchlese was es nicht alles gibt für Hunde Dogdancing etc. Wird mir schlecht. Oftmals sind es diese Hunde sie so überdreht sind, das sie weder frustrations Kontrolle haben noch innere Ruhe bewahren können. Balljunkies etc. diese Tiere tun mir einfach nur leid das sie einfach nicht verstanden werden. Ich hoffe das noch viele Menschen dahinter kommen das nicht die maximale körperliche Auslastung Tag für Tag sein muss denn dann leben unsere Plüschnasen ein langes und gesundes Leben. Viel wichtiger wie Agility etc ist sich mit
Richtiger gesunder Ernährung zu beschäftigen statt einfach die industrielle fertige Nahrung zu kaufen. Und einfach mal inne halten und mal nix tun davon wird keiner sterben. Ganz im Gegenteil die Hunde sind dankbar und dem
Menschen tut es auch gut.
ja genau so sehe ich das auch… danke für deinen tollen Beitrag und für dein Sein und Umgang mit deinen Hunden… sooo schön wenn Hunde im Rudel leben dürfen, ich freue mich gerade sehr! Alles Liebe für euch…
Lieben Dank ❤️
Ihr Lieben, Kirsten spricht mir aus der Seele. Ich bin mit meinem Border Aussie im Welpenalter an eine falsche Trainerin geraten. Die weiteren Probleme ließen nicht lange auf sich warten🙈Leinenaggression, bewegende Objekte, jede noch so kurze Runde ist die Hölle. Ich habe ihre Worte noch in den Ohren:“Der ist komplett unterfordert!“ da war er 5! Monate alt. Fährtensuche, Tricks lernen, kleine Gegenstände suchen usw. Dauerprogramm von morgens um 6 Uhr bis abends 20 Uhr. Ich habe dann im Okt. 22 die Reissleine gezogen und ihr gesagt dass er komplett überfordert ist. Ein Termin bei einer Heilpraktikerin bestätigte mein Gefühl und ein nicht vollständig ausgereiftes Nervensystem bei ihm kam hinzu. Er hat 7 Wochen absolute Ruhe verordnet bekommen und hochdosiertes B1 und siehe da…Durchfall weg und er war ruhiger. Sie hat den Kontakt dann abgebrochen weil sie ja Expertin ist im Bereich Neurologie beim Hund und es keine wissenschaftliche Studie gibt, die beweist, dass Bioresonanztherapie dem Hund hilft und ich solle ihr Studien schicken. Wozu? Wer heilt hat recht und die Therapeutin ist eine Koryphäe in diesem Bereich. Die Leinenaggression ist geblieben, sie durften in der Hundeschule allerdings auch nichts! Nicht spielen, sich nicht ausprobieren, Grenzen kennenlernen usw. nur stramm an der Leine liegen mit Fuß drauf und wenn sie Frust hatten ging der Fuß weiter Richtung Halsband. Und genau in dieser Zeit hat sich die Leinenaggression gezeigt und ist geblieben. Ich habe sicher auch Fehler gemacht, er kann überhaupt nicht ohne mich und auch nicht alleine bleiben. Ich werde den Kurs mal buchen, wir sind beide hochsensibel und das ist schon eine Herausforderung. Er nimmt sich auch Dinge raus die mir nicht gefallen und die ich auch unterbinde (Couch schlafen, abends enges kuscheln bevor er auf seinen Schlafplatz geht, eigene Decke klappt 0 usw).
ohjeeee traurig aber oft Tatsache… wie geht es denn bei euch heute?
alles Liebe
Melanie
Hallo zusammen,
ich bin mit vielem einverstanden was geschrieben wurde. Überbeschäftigung halte ich aus eigener Erfahrung für Unsinn.
Mein Hund, ein Mix aus Labrador und Weimaraner, ist jagdlicht ambitioniert. Würde ich seinem Instinkt freien Lauf lassen, würde ich ihn selten am Tag zusehen bekommen. Er wäre auf der Jagd.
Eine sinnvoller „Ersatz“ dafür ist die Arbeit als Rettungshund oder als Suchhund.
Ich mache mit Monty solche Arbeit und ich erlebe einen ausgeglichenen Hund, der sich seine Ruhepausen gönnt, Nachts 12 – 13Stunden in seiner geschlossenen Höhle schläft. Am Tag sucht er seine Ruheplätze auf.
Fordere ich ihn nicht mit dieser Arbeit bemerke ich eine gewisse Unzufriedenheit bei Monty.
Mein Fazit: Einen vollen Terminkalender mit Sitz, Platz, Bleib u.a. oder Übungen bei denen der Hund parallel zu meiner Hosennaht neben mir sitzen soll, machen meinen Hund und mich nicht zufrieden. Das ist Unsinn. Mit sind soziale Kontakte mit anderen Hunden sehr wichtig. diese finden immer in freier Wildbahn statt in Form von Wanderungen mit Menschen und Hunden. Mir geht jedesmal das Herz auf, wenn ich sehe wie die Hunde miteinander kommunizieren und sich gemeinsam auf den Weg machen. Trotz aller Ablenkung im Wald halten die Hunde Kontakt zu ihren Menschen, vor allem halten sie Kontakt zu ihren Artgenossen.
Auch wenn wir nicht in einem Rudel leben, machen wir schon ganz viel richtig.
Das Wohl der Hunde muß uns am Herzen liegen. Dabei sollten wir auch gut für selbst sorgen. Desto ausgeglichener wir selbst sind und je größer unser Selbstwert und Selbstbewußtsein ist, desto schneller vertraut der Hund uns die Führung an.
Herzliche Grüße
Detlef mit Monty
ja genau so ist er richtig, danke für deine Erläuterungen hier!
weiter so, ich bin stolz auf euch und freue mich auf noch viele gemeinsame Aktionen…
Alles Liebe
Melanie
Liebe Menschen. Wir bekamen im 2021 einen starken, zentralen Leithund. Wir besuchten die gewohnten Hundekurse, damit wir alles richtig machten. Das reichte nicht. Weil wir unseren Hund nicht verstanden haben kam es leider im 2023 vor der Haustür zu einem Hundebiss. Wir haben erst vor einem halben Jahr langsam aber sicher, in Begleitung von Melanie, den spannenden Weg der Hundesprache begonnen. All die Meinungen und Einwände, ein immenser Druck von aussen, man sollte einen Tervuren Rüden möglichst viel beschäftigen, extremen Sport betreiben, viel spielen, möglichst weite Wanderungen unternehmen, Fahrrad fahren gehen mit Hund etc. damit er nicht auffällig würde, wurde uns von einem Tag auf den anderen abgenommen. Diese schwere Last, nebst einer Familie mit Kinder achtsam zu führen und begleiten, noch einem Sporthund und den vielen Hundeausbildnern gerecht zu werden, durfte abgelegt werden. Ich als Mensch, aber auch unser Tervuren als Tier, haben seit einem halben Jahr endlich Ruhe gefunden. Endlich entdecken beide Seiten die deutliche und klare Sprache, die Energien die untereinander spielen und wirken, die Frequenzen die beiden nur Gutes bringen. Der Leithund und wir als Menschen haben in dieser Zeit nur profitiert! Gelassen nehmen wir die Herausforderung an tiergerechter zu werden, mit Herz Mensch und Tier zu fühlen, akzeptieren das unser Leithund uns spiegelt und uns lernt klar und ruhig zu bleiben. Ein grosser Dank an Melanie und wir freuen uns sehr mit ihren Schulungen, mit ihrem Wissen und Können, profitieren zu dürfen.
vielen lieben Dank für eure Worte und für euer Sein! und ich bin so stolz auf euch und sehr dankbar, dass wir den Weg mit Herz zusammen gehen!
alles Liebe für euch
Melanie